Luise Rinser
Septembertag
autobiografische vertelling, 1967, 141 blz.
Ze was schrijfster, geboren in Beieren, had Sara gezien, woonde sinds enkele jaren in Rome, en beschreef een dag uit haar leven. Van ontwaken tot in slaap vallen, observaties bij de dagelijkse bezigheden, ontmoetingen met bekenden en onbekenden, en daarbij nadenkend over de zin van het leven, troost vindend in haar zelf, in helder en wondermooi proza aan ons toevertrouwd.

Mein Tag beginnt früh, er beginnt still und gesammelt, er verspricht viel, er verspricht Stille und Sammlung für die Zeit seiner Dauer; ich weiß, daß er sein Versprechen nicht halten kann, nicht halten will, und doch vertraue ich ihm, weil ich vertrauen wil. Während ich auf die Terrasse laufe, fühle ich unter mir noch die Traum-Tag-Brücke schwanken, noch ist das feste Ufer des Tages nicht erreicht. Auf der Brücke begegne ich meinen fernen Söhnen, meinen Freunden, meinem Engel, ich begegne dem Leben, es riecht nach Feuerchen, in denen die Straßenkehrer den Parkkehricht verbrennen, dürres Geäst, welkes Laub; und es riecht nach dunkel geröstetem bitterem Kaffee. Der Holzfeuergeruch, das ist Erinnerung: so roch es daheim auf dem Dorf, so roch der Herdrauch, so rochen die Kartoffelfeuer auf den Äckern. Der Kaffeeduft aber, das ist Rom, das ist lebendig andrängende Gegenwart, dieser Geruch macht wach, macht Appetit auf den Tag, auf das Leben, auf einen selbst, auf alles was ist und sein wird, und auf das was gewesen ist, auch.